Verletzungen und Überlastungsschäden im Volleyball und Beachvolleyball

Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie (ZKOS) vom 14. bis 16. August 2025

Verletzungen und Überlastungsschäden im Volleyball und Beachvolleyball

(Bildquelle: Bauerfeind AG)

Rund 437.000 Menschen spielen in Deutschland im Verein aktiv Volleyball. Und: in kaum einer anderen Sportart ist das Gleichgewicht zwischen Frauen und Männern so ausgeglichen wie hier. Trotz Prävention kommt es häufig zu Verletzungen und Überlastungen von Bändern, Sehnen, Gelenken. Welche jeweils besonders typisch für Volley- oder Beachvolleyball sind, darüber referiert Dr. Reinhard Schmidt, Orthopäde und Sportmediziner, Ordination Baden bei Wien, auf dem 16. Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie (ZKOS).

„Wegen der engen Interaktion am Netz ist beim Hallen-Volleyball am häufigsten das Sprunggelenk betroffen. Die Spieler knicken oft um, die Folge sind Bandverletzungen wie Zerrungen oder gar Bänder-Risse“, so Dr. Schmidt.
Außerdem kommt es im Hallenvolleyball zu relativ viele Fingerverletzungen. Vor allem beim Block aber auch bei der Verteidigung von oben besteht ein Risiko. Der harte Aufprall des Balles oder der Gegnerkontakt hinterlässt Kapselbandverletzungen bis hin zu Frakturen.

Im Beach-Volleyball hingegen, wo nur zwei gegen zwei Spieler antreten, gibt es weniger Kontakte am Netz. „Hier sehen wir dafür anteilsmäßig mehr Knieverletzungen und Knieüberlastungen“, sagt der Experte. Oft sind es das vordere Kreuzband oder die Seitenbänder bei akuten Verletzungen und das sogenannte „Jumpers Knee“ als Überlastung des Knies. Ein Grund dafür kann unter anderem der weichere Untergrund (Sand) sein, in welchem das Knie „stehenbleibt“, während der Körper weiter rotiert.

Eine zweite Baustelle im Beachvolleyball sind Überlastungen der Schultern. Der Bizepssehnen-Anker kann wegen der hohen Intensität an Angriffsschlägen beim Beachen durch Überlastung einreißen. Davon sind alle Altersgruppen bei den Athleten gleichmäßig betroffen.
Während die Verletzungen im Hallen-Volleyball an Sprunggelenk und Fingern meist konservativ behandelt werden können, muss bei Knie- und Schulterverletzungen im Beachvolleyball oft operiert werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Insgesamt ist die Literatur leider uneinheitlich, aber pauschal und aus Erfahrung betrachtet treten die meisten Verletzungen nicht bei Anfängern und auch nicht bei Profi-Spielern auf, sondern, so Schmidt, bei „eher übermotivierten Halbprofis“.

Eine Prävention in Form von Tapes, Bandagen und speziellen Übungen wirkt für Sprunggelenk, Knie und Finger hervorragend. Schulterüberlastungen hingegen kann man kaum vermeiden. Reinhard Schmidt: „Die Schulter ist für diese Belastung eben nicht gemacht.“

Zum Kongress (https://www.zkos.de/)

Die trinationale (Deutschland, Österreich, Schweiz) Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) ist der größte europäische Zusammenschluss von Sportorthopäden und Sporttraumatologen. Sie ist erster Ansprechpartner in der Versorgung von Sportverletzungen und Garant für Qualität in der sporttraumatologischen Versorgung. Ihr Ziel ist es, das Verständnis von sportlicher Belastung und Verletzungen zu verbessern, um die muskuloskelettale Funktion und Lebensqualität zu erhalten. Dafür fördert die GOTS die Aus-und Weiterbildung, die Forschung sowie den internationalen Austausch unter sportorthopädisch und sporttraumatologisch tätigen Medizinern und Berufsgruppen angrenzender Fachgebiete.

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Sportunfälle – Verbraucherinformation der ERGO Group

Sport ist gesund – aber auch riskant – Wie sich häufige Sportverletzungen vermeiden lassen

Sportunfälle - Verbraucherinformation der ERGO Group

Mehr als ein Drittel aller Sportunfälle passiert auf dem Fußballplatz.

Sport belebt Körper und Geist, aber manchmal leider auch die Unfallstatistik. Eine aktuelle Auswertung von ERGO für 2024 zeigt: Gerade beliebte Sportarten wie Fußball, Ski- und Radfahren bergen das größte Risiko. Helena Biewer, Unfallexpertin von ERGO, erklärt, wo die Verletzungsgefahr am höchsten ist – und wie Sportbegeisterte effektiv vorbeugen können.

Sportverletzungen – die Zahlen steigen

Bergsteigen, Fallschirmspringen oder Tauchen – viele Menschen denken bei einer hohen Verletzungsgefahr zuerst an Risikosportarten. Doch eine aktuelle Statistik von ERGO zeigt: Volkssportarten wie Fußball, Ski- und Radfahren sorgten 2024 zusammen für fast zwei Drittel der 6.615 Sportunfälle. Insgesamt stiegen diese um 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Gerade im Amateurbereich ist das Verletzungsrisiko besonders hoch“, erläutert Helena Biewer, Unfallexpertin von ERGO. „Sie ziehen je nach Schwere schnell eine monatelange Pause nach sich – das sollte niemand unterschätzen.“

Überraschend: Fußball führt die Unfallstatistik an

Mehr als ein Drittel aller Sportunfälle passiert auf dem Fußballplatz. Mit 2.425 Unfällen bleibt die beliebteste Sportart der Welt trauriger Spitzenreiter. „Schnelle Richtungswechsel und Zweikämpfe um den Ball machen den besonderen Reiz von Fußball aus, führen aber auch zu einer höheren Verletzungsgefahr“, weiß die ERGO Expertin. Und auch beim Ski- und Radfahren reichen schon kleinere Stürze aus, um leichte bis schwere Verletzungen zu verursachen. Ein Helm schützt dabei vor Kopfverletzungen – er sollte deshalb beim Rad- und Skifahren zur Grundausstattung gehören.

Risiken auch in anderen Sportarten

Hinter dem Spitzentrio rangieren Reiten (213 Unfälle), Handball (192), Volleyball (131) und Tennis (83). Bei Kontaktsportarten treten Knochenbrüche und Bänderverletzungen häufig dann auf, wenn eigentlich spaßige Spiele plötzlich zu verbissenen Wettkämpfen mutieren. „Respekt und Rücksichtnahme sind elementare Werte des Sportsgeists und können auch so mancher vermeidbaren Verletzung vorbeugen“, betont Biewer.

Verletzungen vorbeugen

Komplett verhindern lassen sich Verletzungen nicht – doch Sportler können das Risiko senken. Eine gute Vorbereitung ist dabei oberstes Gebot. Dazu gehören gezielte Aufwärm- und Mobilisationsübungen für die beanspruchten Muskelgruppen und Gelenke. Wer Fußball, Handball oder andere dynamische Sportarten spielt, sollte vorher kurze Antritte und Richtungswechsel trainieren, um die Gelenke auf die Belastung vorzubereiten. „Einfache Warm-ups können beispielsweise das Risiko für Fußballverletzungen etwa um die Hälfte senken“, so die ERGO Expertin. Denn Verletzungen beim Fußballspielen können folgenreich sein: So kann beispielsweise die Genesung nach einem Kreuzbandriss bis zu 12 Monate dauern. Dann sind Assistenzleistungen aus der privaten Unfallversicherung eine entscheidende Hilfe. Und wer nach einer Verletzung schnell wieder fit werden möchte, sollte dem Körper ausreichend Regeneration gönnen.

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Walken – Joggen – Marathon: Welche Laufschuhe sind für Gelenke und Wirbelsäule die besten?

Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie (ZKOS) vom 29. bis 31. August 2023

Walken - Joggen - Marathon: Welche Laufschuhe sind für Gelenke und Wirbelsäule die besten?

13. Zeulenrodaer Kongress für Sportorthopädie (Bildquelle: Bauerfeind AG)

Langstrecken trainiert, weiß, wie wichtig der richtige Laufschuh ist. Nicht wenige Läufer klagen über Knie- oder Rückenschmerzen und viele andere Beschwerden. Prof. Dr. Gert-Peter Brüggemann arbeitete lange am Institut für Biomechanik und Orthopädie der Deutschen Sporthochschule Köln. Über vier Jahrzehnte untersuchte er umfangreich die Entwicklung der Laufschuhe. Auf dem 15. Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie gibt er nun einen Überblick und – verrät, welches die besten Laufschuhe sind, um die Gesundheit zu erhalten.

Seit Beginn des Laufbooms um 1980 startete die Entwicklung technischer Laufschuhe mit dem Ziel, die Läufer vor Überlastungsverletzungen zu schützen. Neutrale dämpfende Sohlen wurden durch stützende, bewegungskontrollierende Schuhe ergänzt. „Nach über 40 Jahren muss konstatiert werden, dass die Wirksamkeit der entwickelten Technologien ausblieb. Die Häufigkeit von Laufverletzungen ist unverändert geblieben“, berichtet Brüggemann.

Weiterhin verletzt sich pro Jahr jeder zweite Läufer durch Bewegungen in seiner Sportart – trotz moderner Schuhe. Auch die Lokalisation der Überlastungsverletzungen zeigt keine Veränderung durch die technischen Verbesserungen. Ein Cochran Report von 2022 („Running shoes for preventing lower limb running injuries in adults“), der wissenschaftliche Arbeiten bis 2020 einschloss, berichtet zu den Kategorien der „neutralen, gedämpften“, „stützenden“ und „Barfuß“- Schuhe von fehlender oder widersprüchlicher Evidenz zur Wirksamkeit für die Verletzungsprävention.

Laufschuh-Kategorien:
-Neutral, gedämpft
-gestützt, minimalistisch (Barfußschuhe)
-maximalistisch“ (Carbon-verstärkt)
-U-Technologie

Seit 2015 erschienen neue Laufschuh-Technologien auf dem Markt mit gebogenen Mittelsohlen, mit sehr dicken, elastischen Schäumen und longitudinalen Versteifungen (Carbon Platten). Die Hersteller dieser „maximalistischen“ Kategorie gaben das Versprechen, den Komfort und vor allem die Laufökonomie und damit die Leistung zu verbessern. Über das Verletzungsrisiko bei diesen neuen Superschuhen finden sich bis heute nur Spekulationen oder Einzelfallbeobachtungen.

Erst jetzt, seit rund vier Jahren, findet sich mit der neuen „U-Technologie“ ein Konzept auf dem Laufschuhmarkt, welches das Ziel verfolgt, die Adduktions- und Torsionsmomente (Heranziehen und Verdrehen) am Knie und die Kraftrate an der Achillessehne zu reduzieren und somit das Verletzungsrisiko zu verringern.

Brüggemann: „Man muss sich die U-Technologie wie einen weichen elastischen um den Fuß herum gelegten Ring vorstellen. Sie ist dem Meniskus nachempfunden, der im Knie gestattet, die wirkenden Gelenkkräfte im Mittelpunkt des Gelenkes zu zentrieren. Der Meniskus ist hier sozusagen in den Schuh gelegt. Dadurch verlaufen die Reaktionskräfte in der Frontalebene durch Sprung- und Kniegelenk und erzeugen keine oder zumindest deutlich reduzierte frontale und transversale Drehmomente“.
Prof. Brüggemann und sein Team untersuchten 2022/2023 in kontrollierten, randomisierten, interventionellen Kohortenstudien mit über 400 Läufern über einen Zeitraum von 6 Monaten und zusätzlich mit 1700 Läufern retrospektiv über 12 Monate die biomechanische Wirksamkeit der neuen U-Technologie und der anderen drei Mittelsohlentechnologien (neutral, gestützt, maximalistisch).

Erstes Fazit: Die Belastung des Knies konnte zum Beispiel um 30 Prozent und mehr gesenkt werden und auch die Achillessehne wird deutlich entlastet. Diese Entlastung bringt eine signifikante Reduktion des Verletzungsrisikos. Während „neutrale“ oder „gestützte“ Laufschuhe gar keinen Effekt auf die Biomechanik und das Verletzungsrisiko haben, verbesserte sich bei „dicken, versteiften“ (Carbon-) Technologien mit elastisch geschäumten Sohlen zwar die Laufökonomie, allerdings nahm das Risiko zu, sich zu verletzen.

Mit der neuen „U-Technologie“ konnten die Verletzungen dagegen um ca. 50 Prozent reduziert werden, auch Rückenbeschwerden nahmen um die Hälfte ab.
Die gesamte Studie wird derzeit frisch publiziert und steht bald allen Ärzten, Trainern und Läufern in den Journals zur Verfügung.

Prof. Dr. Gert-Peter Brüggemann befasst sich wissenschaftlich seit über 30 Jahren u.a. mit der Biomechanik des Laufens und vor allem der Belastung der biologischen Strukturen bei den zyklischen Beanspruchungen. Bis 2017 (Emeritierung) war er als Professor für muskuloskelettale Biomechanik Leiter des Instituts für Biomechanik und Orthopädie der Deutschen Sporthochschule Köln. In der Zeit an der Deutschen Sporthochschule Köln führte er zahlreiche Forschungsprojekte mit den „großen“ Laufschuhmarken (Asics, Nike, Ecco, Brooks) durch. Auch nach der Pensionierung befasst er sich weiter intensiv mit den Themen Laufschuhtechnologie, biomechanische Belastungen und Laufverletzungen bis hin zur Mitarbeit bei neuartigen Technologien.

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Verletzungen und Überlastungen beim Wellenreiten

Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie (ZKOS) vom 24. bis 26. August 2023

Verletzungen und Überlastungen beim Wellenreiten

(Bildquelle: Bauerfeind AG)

Rund 440.000 Deutsche surfen in ihrer Freizeit gern. Der Zuwachs ist ungebrochen. Seit 2020 ist auch Wellenreiten nun eine olympische Sportart. Welche Gefahren es bei dieser beliebten Trendsportart gibt, welchen Unterschied zwischen Meeres-, Fluss- und künstlichen Wellen, welche Verletzungen und Überlastungen beim Freizeit- und Profisportler – darüber referiert Dr. med. Markus Knöringer (Praxen in München und Miesbach), Neurochirurg, Orthopäde, Sportmediziner und GOTS-Experte auf dem 14. Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie.

„Das eigene Brett ist der gefährlichste Gegenstand“, erklärt Knöringer. Ganz typisch ist es nämlich, dass dem Surfer beim Auftauchen das Brett ins Gesicht schlägt. Grundsätzlich sollte sich jeder Surfer beim Auftauchen einen Arm (Ellbogen und Unterarm) vor das Gesicht halten. Denn häufig gibt es Kopfverletzungen, Platzwunden, Augenverletzungen beim Kontakt mit dem Brett und auch Schnittverletzungen durch scharfe Finnen an dem Sportgerät.

Aus diesen Gründen empfiehlt der Experte auch Sicherheitsfinnen mit einer Gummilippe. Anfänger sollten beim Wellenreiten idealerweise mit einem Soft-Board beginnen. Dieses ist weicher an den Rändern. Neben der richtigen Technik und dem richtigen Verhalten auf und unter Wasser spielt das Material eine große Rolle. Die Leash (Leine am Brett) muss exakt die richtige Länge und Dehnbarkeit haben, damit dem Surfer beim Zurückholen das Brett nicht ins Gesicht schnellt.

Markus Knöringer weist aber auch auf Gefahren durch verschiedene Untergründe und in seichten Gewässern hin. Felsen, Riffe und ein Sandboden, so hart wie Beton, sorgen immer wieder für Verletzungen. Insgesamt gehen beim Wellenreiten 80 Prozent der Verletzungen vom Brett und 20 Prozent vom Untergrund des Gewässers aus.

Orthopädisch stehen bei geübten Fahrern und Profis Knie- und Mittelfußerkrankungen im Vordergrund. Überdehnte oder gerissene Kreuzbänder bei den Sportlern zeigen am Knie die gleichen Faktoren wie etwa beim Snowboardfahren, am Mittelfuß sind es Brüche und Bandverletzungen.

Bei den Anfängern stehen wiederum die Überlastungen und ihre Folgen im Vordergrund, so der Sportmediziner. Nacken- und Schulterschmerzen sind ebenso häufig, wie Probleme an der Hals- und Lendenwirbelsäule. Hier helfen Kräftigungs- und Dehnungsprogramme, Stabilität und Beweglichkeit gleichermaßen, wie auch ein Training für die richtige sagittale Balance, in der sich die Wirbelsäule befinden sollte, um diese Sportart auszuüben.

Aber auch Profis berichten gehäuft von Rückenschmerzen. Dies bestätigt eine eigene Studie Knöringers, die unter Athleten an der Eisbachwelle in München erstellt wurde. Dies zeigt die harten Anforderungen in den oft so „spielerisch“ aussehenden Sport.
Zur Pressemitteilung (https://www.gots.org/blog/category/pressemitteilungen/)

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Die Top Sportorthopädie Europas zu Gast in Luxemburg

GOTS Kongress 15. bis 17. Juni 2023

Die Top Sportorthopädie Europas zu Gast in Luxemburg

Vom 15. bis 17. Juni wird Luxemburg zum „Mekka der europäischen Sportorthopädie“. Zum ersten Mal findet der Kongress der länderübergreifenden Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) hier in Luxemburg statt. Zum Event kommen unter anderem Top-Mediziner aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg, Belgien, Dänemark, Italien, aber auch aus den USA und Japan. Hunderte Teilnehmer – Orthopäden, Unfallchirurgen, Sportorthopäden, Sportmediziner, Sportwissenschaftler, Physiotherapeuten, Trainer und Sportler – treffen sich zum fachlichen Austausch zusammen, informieren sich zu modernsten Therapien, OP-Methoden, konservativen Verfahren, zu Prävention und Rehabilitation.

Die grenzüberschreitende Weitergabe des Wissens, zwischen Ländern aber auch zwischen „alteingesessenen“ und Nachwuchs-Medizinern ist so wichtig, um die bestmögliche medizinische Versorgung von Freizeit- und Profi-Sportlern auf jeder Ebene zu sichern.

Schwerpunkte zum diesjährigen Kongress sind Radsport&Triathlon, Kraftsport, Kampfsport, die Kindersportorthopädie, Ethik&Safeguarding im Sport, Worst-Case-Szenarien aus der Sportorthopädie, Ultraschall-, Injektions- Arthroskopie-Workshops, Knie, Muskel, Sehne, Wirbelsäule, Biomechanik, operative und konservative Sportorthopädie, Bildgebung, Arthrosebehandlung und Vorbeugung und der Behindertensport.

Die teilnehmenden Ärzte betreuen größtenteils auch die namhaften Vereine, Ligen und Mannschaften der Länder bei Europa-, Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Ob die Bundesliga im Fußball, die Rennrodler oder Skispringer, Triathleten, Leichtathleten bis hin zu Sportlern im Trailrunning, Klettern, Kitsurfen, Wellenreiten und viele mehr.

Der Kongress in deutscher und englischer Sprache wird von Dr. Christian Nührenbörger (Kongresspräsident) und Prof. Romain Seil (GOTS-Past-Präsident) von der Sportklinik des CHL organisiert. Spezielle Ehrengäste in diesem Jahr sind Prof. Jacques Menetrey (Schweiz) und Prof. Carolyn Emery (Kanada). Zusätzlich gibt es eine Sitzung mit den internationalen Topathleten*innen Jan Frodeno, Anne Haug, Andy Schleck und Fränk Schleck.

Alle Sitzungen des 38. Jahreskongresses der GOTS finden im Parc Hotel Alvisse statt. Es befindet sich nur fünf Minuten von Flughafen, Stadtzentrum & Kirchberg – Sitz der europäischen Institutionen – entfernt.

Die Vorträge des fachmedizinischen Kongresses sind auch für die breite Öffentlichkeit zugelassen. Die Gebühren sind gestaffelt, beginnend mit 50 Euro für Studenten.

Die GOTS ist der größte Zusammenschluss von Sportorthopäden in Europa. Sie ist Garant für Seriosität, Kompetenz, Erfahrung sowie Beratungsstärke und Qualität in der Versorgung von Sportverletzungen.

Zur Pressemitteilung (https://www.gots.org/blog/category/pressemitteilungen/)
Zur Kongress Website (https://gots-kongress.org/)

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Gefährliches Trampolinspringen

Kreuzbandverletzungen bei Kindern werden immer mehr, wären aber oft vermeidbar

Gefährliches Trampolinspringen

13. Zeulenrodaer Kongress für Sportorthopädie

Experten der GOTS weisen auf immer mehr Kreuzbandverletzungen bei Kindern hin. Diese sind gefährlich, da die Jüngsten wegen ihrer noch offenen Wachstumsfugen nicht wie Erwachsene operiert werden können. In vielen Sportarten fehlen ein kindgerechtes Training samt passender Prävention. Aber auch in der Freizeit passieren viele Unfälle, die das Kniegelenk nachhaltig schädigen. Eine besondere Gefahr stellt dabei das Trampolinspringen dar. Zu den wichtigsten Fakten rund um das Thema Kreuzbandverletzungen bei Kindern, referiert Prof. Dr. Romain Seil, vom Centre Hospitalier de Luxembourg, auf dem 13. Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie (ZKOS).

Prof. Seil ist Co-Direktor des IOC Forschungszentrums für Verletzungsprävention in Luxemburg und außerordentlicher Professor für Orthopädische Chirurgie an der Universität des Saarlandes. Er sagt: „Die zahl der Kinder und Jugendlichen mit Kreuzbandverletzungen steigt unaufhaltsam. Das Krankheitsbild ist von einer seltenen Erkrankung zur regelrechten Epidemie geworden.“

Über 90 Prozent dieser Verletzungen passieren im Sport. Betroffen sind Kinder ab 9 Jahren aufwärts. Besonders häufig passiert es in den Sportarten Fußball, Ski alpin und – eben beim Trampolinspringen im heimischen Garten. Dabei fällt häufig ein Kind auf das andere oder es kommt nach der Landung falsch auf bzw. fällt aus dem Trampolin heraus. Aus diesen Gründen wird diese Sportart von amerikanischen Pädiatriegesellschaften nicht empfohlen.

Unter den 13- bis 15-Jährigen explodiert die Anzahl der Kreuzbandverletzungen dann noch einmal regelrecht. Die Kniegelenke sind dann bereits ausgewachsen, aber Muskulatur, Sehnen und Bänder noch nicht voll entwickelt. Die motorische Kontrolle unter den diesen Bedingungen ist deshalb nicht so gut. „Gleichzeitig steigt jedoch extrem die Belastung, viele Kinder steigen in diesem Alter in nationale und sogar internationale Wettbewerbe und Turniere ein. Das gab es so vor 20 Jahren noch nicht und auch nicht so viele gerissene Kreuzbänder und kaputte Knie“, so Seil.

Die Kinder und Jugendlichen sind motorisch nicht gut geschult, es gibt fast nirgends ein Präventionstraining in diesem Alter, um den Verletzungen vorzubeugen obwohl wissenschaftlich gesichert ist, dass man 50% davon vermeiden kann, moniert der Mediziner. Zusätzlich kennen sich viele Trainer nicht mit dem kindlichen Wachstum und der Reifung aus.
Bei solch ernsten Knieverletzungen in jungen Jahren ist ein Hochleistungssport später in den meisten Fällen ausgeschlossen. Aber ob Leistungssport oder nicht: mittelfristig droht allen jungen Patienten eine Arthrose. Seil: „Das Knie ist dann schlagartig 10 bis 20 Jahre älter als der Patient selbst.“

Das kann später auch Jobausfall und Frührente bedeuten.

Viele Erwachsene kommen leider ihrer Fürsorgepflicht nicht nach. Und: die Sportverbände machen sich mitschuldig, wenn sie keine entsprechende Prävention anbieten.

GOTS Pressemitteilungen (https://www.gots.org/blog/category/pressemitteilungen/)

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Kindliche Sportverletzungen: wann Kinder mit dem Sport pausieren sollten

GOTS Sportmedizin

Kindliche Sportverletzungen: wann Kinder mit dem Sport pausieren sollten

Kinder verletzen sich im Sport anders als Erwachsene. In den verschiedenen Phasen des Heranwachsens sind Knochen, Muskeln, Sehnen anders belastbar. Der Stoffwechsel ändert sich in dieser Zeit ständig. Welches die häufigsten kindlichen Sportverletzungen sind, wie sie entstehen, wie sie behandelt werden und wie vorgebeugt werden kann – darüber berichtet Prof. Dr. med. Holger Schmitt, Chefarzt im Deutschen Gelenkzentrum Heidelberg (ATOS Klinik Heidelberg) auf dem 37. GOTS Kongress im Mai in Berlin.

Die Belastung des kindlichen wachsenden Bewegungsapparates – je nach Sportart – muss in den unterschiedlichen Wachstumsphasen unbedingt berücksichtigt werden. „Denn der Knochen wächst und die Strukturen, zum Beispiel Sehnen und Bänder, hinken hinterher“, so Prof. Schmitt. Das kann zum Beispiel zu Sehnenproblemen mit Entzündungsreaktionen führen. In diesem Fall muss die Belastung sofort wieder zurückgeschraubt werden. Auch Haltungsschäden und Wirbelsäulenerkrankungen, wie zum Beispiel die Skoliose, haben einen Einfluss darauf, welchen Sport Kinder und Jugendliche ausüben können, welche Risiken sie haben, wann sie Sport machen und wann besser nicht.

Schmitt: „Grundsätzlich gilt: Sport und Bewegung sind äußerst wichtig. Nur bei Schmerz sollte man Kinder sofort pausieren lassen, bis Untersuchungen die Ursache gefunden haben. Häufig liegt es an Rumpf- und Kraftproblemen, dass nicht genug stabilisiert werden kann. Das lässt sich durch Pausen und richtiges aufbauendes Training schnell beheben.“

Im Grundschulalter stehen bei Kindern knöcherne Verletzungen im Vordergrund. Stürze beim Spielen verursachen meist Knochenbrüche an Hand- oder Sprunggelenk. Ab ca. 14 Jahren gibt es eher Probleme an der Apophyse, der Wachstumsfuge der Knochen, vor allem in den Lauf- und Sprungsportarten. Hier kommt es am häufigsten zum sogenannten „Morbus Schlatter“ im Kniegelenk. Die Entzündung von Knochen und Knorpel am Schienbeinkopf wird oft durch Überbeanspruchung des Beins verursacht. Schmerzen und Schwellung sind die Folge. Vier Wochen Sport-Pause können schon hilfreich sein.

Sind die Wachstumsfugen geschlossen, bei Mädchen ab 14/15, bei Jungen ab 16/17 Jahren, treten Bänderverletzungen in den Vordergrund. Gerade Mädchen in Stop and Go-Sportarten sind häufig von Kreuzbandverletzungen am Knie betroffen.

Wenn Kinder mit Leistungssport beginnen, ist immer ein gründlicher Check bei Kinderärzten UND Sportmedizinern zu empfehlen. Risiken müssen abgeschätzt und ein dosierter Trainingsaufbau angegangen werden. Auch auf dem Kongress geht es unter anderem um den chronischen Einfluss des Leistungssports auf die Wachstumsfuge bei Kindern. Die Mediziner besprechen wichtige Fälle aus der Kindersportorthopädie – wie zum Beispiel den Fall eines Mädchens aus dem Eiskunstlauf, welches nach dem Verschluss der Wachstumsfuge plötzlich ein krummes Bein bekam.

Wichtig ist den Experten der GOTS, dass Sport regelmäßig, altersgerecht und mit durchdachtem Training ausgeübt wird. Schmitt: „Ich würde mir wünschen, dass der Schulsport wieder mehr hochgefahren und nicht als lästiges Anhängsel in der Ausbildung betrachtet wird. Denn besonders hier können Kinder den richtigen Umgang mit dem Sport und die Prävention vor Verletzungen erlernen.“

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Kinesiotape – ein Trend oder wirklich wirkungsvoll?

Physiotherapie Reset – Ihr Physiotherapeut in Mainz

Kinesiotape - ein Trend oder wirklich wirkungsvoll?

Behandlungsraum der Physiotherapiepraxis Reset

Ein elastisches Baumwollband mit einer Acryl-Klebeschicht soll Muskelverspannungen beheben und den körpereigenen Heilungsprozess stimulieren?

Wenn herkömmliche manuelle Behandlungen nach Verletzungen, bei Muskelverspannungen oder Entzündungen nicht richtig helfen, kann das Kinesiotape tatsächlich auf effiziente Weise einen schnellen Heilungserfolg erzielen. Das Tape wurde vor ca. 30 Jahren von dem japanischen Arzt und Chiropraktiker Dr. Kenzo Kase erfunden.

Die Methode des Tapings wird auch Medi-Taping genannt und setzt auf die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit der Muskulatur, denn nur dann, so die Theorie, kann sich der Muskel richtig erholen und heilen. Fakt ist: Das elastische Tape regt die Durchblutung an und erzielt vielfach eine schmerzlindernde Wirkung.

Die Eigenspannung des Tapes liegt bei ca. 10 % und es kann bei Bedarf auf bis zu 100 % ausgedehnt werden. So lässt es sich an jede Stelle auf der Haut und jeden Schmerzpunkt genau anpassen. Das Kinesiotape ist wasserfest und atmungsaktiv. Die komplexe Klebetechnik gehört in die professionellen Hände eines Physio- oder Ergotherapeuten.

Kinesiologie vom Physiotherapeuten Reset in Mainz

Die Lehre von der Bewegung gilt als sanfte und ganzheitliche Methode, um Stress und Blockaden aufzuspüren. Angewandte Kinesiologie ist kein wissenschaftlich anerkanntes, alternativmedizinisches Therapieverfahren. Es beruht lediglich auf der Annahme, dass sich Störungen der Gesundheit immer als Schwäche bestimmter Muskelgruppen manifestieren.

Inzwischen wird in 71 % der Physiotherapiepraxen in Deutschland das Tape als Ergänzung zu klassischen Behandlungsmethoden eingesetzt. (Umfrageergebnis aus 2014)

Auch während der Schwangerschaft kann das Tapen für Linderung sorgen, und zwar bei:

– der Verbesserung des Lymphflusses
– der Verbesserung von Wassereinlagerungen
– der Linderung von Schwellungen an den Beinen
– der Unterstützung der Bauchmuskulatur
– der Rückbildung im Wochenbett
– der Wundheilung einer Kaiserschnittnarbe

Wirkung der Tapes – Worauf achten?

Die Haut als größtes Reflexorgan kann einen Kontakt zu tiefer gelegenen Muskelschichten herstellen. Vor allem über die schnell adaptierenden Meissner-Körperchen in der Leistenhaut – das sind Rezeptoren der Haut, die auf Druck reagieren – sowie die langsam adaptierenden Merkel-Tastscheiben in der unteren Epidermis erfolgt dieser Reiz.

Genau wie die Meissner-Körperchen senden auch die Merkel-Tastscheiben bei jeder Bewegung Informationen über das mit dem Tape beklebte Areal an das Gehirn. Diese Reize lösen die gezielte Unterstützung des Muskels oder des Gelenks aus und das führt zu einem schnelleren Heilungserfolg.

Taping hilft Leistungssportlern nach Verletzungen oder Muskelverspannungen und gilt inzwischen als bewährte Therapiemethode.

Nach der Anlage des Kinesiotapes muss regelmäßig geprüft werden, ob der Patient Schmerzen verspürt, die Extremität pocht, kribbelt oder sich taub anfühlt und ob die Haut kalt, blau oder blass ist. Als erfahrener Physiotherapeut in Mainz (https://www.physiotherapie-reset.de/) stehen wir jederzeit für Fragen rund ums Taping zur Verfügung.

Aus unserer Erfahrung steigert das Taping die sensomotorische Leistung, was eine vermehrte Muskelaktivität bedeutet. Je nach Schmerzstelle stehen in unserer Physiotherapiepraxis verschiedene Größen von Kinesiotapes zur Verfügung. Die Farben hingegen haben keinerlei Aussage über die Wirkung.

Wir sind mehr als nur ein Haufen Experten: Bei uns arbeiten kluge Köpfe als Freunde zusammen. Gemeinsam stecken wir viel Freude und Leidenschaft in unsere Patienten, das zeichnet uns aus.

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Wirbelsäulenverletzungen: was im Reitsport und Zweikampf zu beachten ist

Zeulenrodaer Kongress für Sportorthopädie

Wirbelsäulenverletzungen: was im Reitsport und Zweikampf zu beachten ist

(Bildquelle: Bauerfeind AG)

Reiten und Zweikampf sind zwei beliebte Freizeitsportarten, bei denen Wirbelsäulenverletzungen nicht auszuschließen sind. Die Entstehungsmechanismen dieser Verletzungen sind in den beiden Sportarten völlig verschieden. Während beim Reiten fast immer traumatische Verletzungen durch Unfälle vorkommen, sind es im Kampfsport Dauerschäden durch Mikrotraumen. Beides ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und deshalb Thema auf dem Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie (ZKOS) vom 26. bis 28. August 2021.

Im Reitsport gibt es drei grundsätzlich unterschiedliche Verletzungsmuster: durch den Sturz vom Pferd – solo oder gegen ein Hindernis, durch den Sturz mit dem Pferd – wo häufig ein gewaltiges Gewicht auf den Reiter einwirkt und durch einen Hufschlag bei der Pflege des Pferdes.
„Am häufigsten passiert der Sturz vom Pferd bei Reitern, die das Tier nicht genau genug kennen. Dabei machen 45,6 Prozent der Verletzungen Frakturen der Lenden-Wirbelkörper aus, vor allem des L1. Nur 11,6 Prozent der Verletzungen ereignen sich außerhalb der Lendenwirbelsäule“, sagt Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Direktor der Orthopädischen Klinik, Universitätsmedizin Rostock.

Mittelmeier war selbst jahrelang aktiver Reiter und Karatesportler. Zusammen mit Kollegen hat er lange Zeit Hunderte Verletzungen im Pferdesport untersucht und ausgewertet.

Demnach gibt es beim Reitsport teils auch schwere Verletzungen und Lähmungen. Die meisten Verletzungen sind jedoch weniger schwer. Rund ein Drittel aller Verletzungen passiert gar nicht beim Reiten selbst, sondern bei der Pflege des Pferdes. Über 12 Prozent aller Tritte gehen dabei in die Lendenwirbelsäule.

Zur Vermeidung dieser Verletzungen sollten Trainer eine Einheit von Pferd und Reiter herstellen, Kinder langsam an das Pferd gewöhnen und ihnen das richtige Verhalten beim Umgang mit dem Tier zeigen. Reitschulen sollten versuchen, Reitern häufig dasselbe Pferd zu geben. Eltern müssen beachten, dass Reiten eine Sportart mit einem beweglichen, sensiblen „Sportgerät“ ist.

Mittelmeier: „Kinder müssen sportlich und beweglich sein, am besten vorher zum Voltigieren (Turnen am sich bewegenden Pferd) gehen. Wenn sie später in den Reitsport wechseln, sollten sie mindestens ein- bis dreimal pro Woche reiten.“ Sinnvoll ist es laut Mittelmeier auch, zusätzlich zum Reitsport das richtige Abrollen, z.B. im Judo, zu erlernen.

Verletzungen im Kampfsport entstehen wiederum entweder durch Gegenwirkung oder Aufprall beim Werfen, wie beispielsweise im Judo (ausgekugelte Schultern oder auch HWS-Verletzungen) oder durch das Schlagen, wie bei Karate, Kickboxen oder Taekwondo. Bei Letzteren sind häufig Hände, Füße und Gesicht betroffen. Insgesamt überwiegen im Kampfsport aber die Verschleißerkrankungen durch Mikrotraumen.
Eine hohe Beschleunigung des Beines mit anschließendem Tritt ins Leere ist eine extreme Belastung für die Lendenwirbelsäule. An den kleinen Wirbelgelenken können Überlastungen entstehen. Besonders einseitige wiederholte Übungen können die Wirbelgelenke und Bandscheiben überlasten.

Wer sportlich bis ins Alter bleibt, kann auch trotz jahrelangem Leistungssport in diesen Sportarten eventuelle Schäden (häufig L4/L5/S1) relativ gut kompensieren – mit Physiotherapie, Bandagen und speziellen Übungen.

Zum ZKOS (https://www.zkos.de/)

Die trinationale (Deutschland, Österreich, Schweiz) Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) ist der größte europäische Zusammenschluss von Sportorthopäden und Sporttraumatologen. Sie ist erster Ansprechpartner in der Versorgung von Sportverletzungen und Garant für Qualität in der sporttraumatologischen Versorgung. Ihr Ziel ist es, das Verständnis von sportlicher Belastung und Verletzungen zu verbessern, um die muskuloskelettale Funktion und Lebensqualität zu erhalten. Dafür fördert die GOTS die Aus-und Weiterbildung, die Forschung sowie den internationalen Austausch unter sportorthopädisch und sporttraumatologisch tätigen Medizinern und Berufsgruppen angrenzender Fachgebiete.

Kontakt
Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin
Kathrin Reisinger
Bachstraße 18
07743 Jena
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Fußball / Das Sideline-Dilemma: Wenn Ärzte auf dem Spielfeld entscheiden müssen

Sportmedizin – GOTS

Fußball / Das Sideline-Dilemma: Wenn Ärzte auf dem Spielfeld entscheiden müssen

Wenn Ärzte Profifußballer auf dem Spielfeld untersuchen und behandeln müssen, geraten sie häufig in eine Situation, die PD Dr. Raymond Best, Chefarzt der Sportklinik Stuttgart, als „Sideline-Dilemma“ bezeichnet. In kürzester Zeit muss entschieden werden, ob eine Verletzung schwerwiegend ist oder nicht, ob ein Spieler raus muss oder weiterspielen kann. „Dabei bewegen wir uns zwischen Medizin, Ethik und Sport“, berichtet der Mannschaftsarzt des VfB Stuttgart. Da dies oft eine Zwickmühle ist, wird das Thema auf dem großen GOTS-Kongress am 1. und 2. Juli aktuell diskutiert.

Ärzte müssen medizinisch-ethisch agieren, vor allem wenn eine Verletzung zu stark ist, um weiterzuspielen zu können. Sie müssen in Grenzfällen aber auch berücksichtigen, dass ein Spieler eine eventuell maßgebliche Position in der aktuellen Spielsituation einnimmt, oder sie müssen den Willen des Spielers berücksichtigen, wenn dieser weitermachen will.

Einprägsames Beispiel war 2014 Nationalspieler Christoph Kramer, der von der Schulter eines anderen Spielers am Kopf getroffen wurde. Er wurde gecheckt, sagte, er fühle sich fit und spielte weiter. Erst mit Verzögerung wurde er ausgewechselt. Später konnte er sich an den verbliebenen Spielverlauf und die Zeit danach nicht mehr erinnern.

Für die vielen Verletzungen an den Gelenken, am Rücken oder sogar am Kopf gibt es kein Handbuch, wie in welcher Situation vorzugehen ist. Eines steht fest: bei Kopfverletzungen bekommt ein Arzt mehr Zeit, um genauer zu untersuchen. Bei anderen Verletzungen aber hat der Arzt in der Regel schnell den Schiedsrichter neben sich, der daran interessiert ist, dass der Spielbetrieb möglichst wenig unterbrochen wird.

Doch perfekt und schnell schließt sich oft aus. Denn während 2-3 Minuten Untersuchungszeit, kann ein Mannschaftsarzt keinen Ultraschall machen und kein MRT veranlassen. Was bleibt, sind „das Sehen“ des Unfalls, die Erfahrung, ein Ertasten von Verletzungen und die Mittel der ersten Hilfe. Oft ist es mit „Eis-Spray rauf und weiter“ aber nicht getan.

Bei Gehirnerschütterungen kann es richtig gefährlich werden. Nicht jede Kopfverletzung ist sofort zu erkennen und nicht jede ist einem Spieler anzumerken. Studien in amerikanischen Football-Ligen berichten sogar von bleibenden Wesensveränderungen ehemaliger Spieler nach dem Sport.
„Fest steht“, so Dr. Best, der Facharzt für Orthopädie, Chirurgie, Unfallchirurgie, Notfallmedizin und Sportmedizin ist, „dass nach einer – auch kurzen – Bewusstlosigkeit ein Fußballer auf keinen Fall mehr weiterspielen sollte.“

Aber auch bei der Diagnose verschiedenster Schulterverletzungen oder Bänderrissen am Knie muss man große Sorgfalt walten lassen. Da kommt es auf eine professionelle Zusammenarbeit von Schiedsrichter und Arzt an. Best: „Ein guter Schiedsrichter erkennt, ob mit einer Bagatelle nur Zeit geschunden werden soll, oder ob hier wirklich etwas mehr Zeit zur Sicherung der Gesundheit des Patienten nötig ist.“

Die trinationale (Deutschland, Österreich, Schweiz) Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) ist der größte europäische Zusammenschluss von Sportorthopäden und Sporttraumatologen. Sie ist erster Ansprechpartner in der Versorgung von Sportverletzungen und Garant für Qualität in der sporttraumatologischen Versorgung. Ihr Ziel ist es, das Verständnis von sportlicher Belastung und Verletzungen zu verbessern, um die muskuloskelettale Funktion und Lebensqualität zu erhalten. Dafür fördert die GOTS die Aus-und Weiterbildung, die Forschung sowie den internationalen Austausch unter sportorthopädisch und sporttraumatologisch tätigen Medizinern und Berufsgruppen angrenzender Fachgebiete.

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