Leistenschmerz: Woher kann er kommen, wie wird er untersucht?

13. Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie

Leistenschmerz: Woher kann er kommen, wie wird er untersucht?

Von Leistenschmerzen betroffen sind vor allem Sportler, deren Bewegungsablauf durch eher einseitige körperliche Belastungen mit schnellen, wechselnden Bewegungen gekennzeichnet ist. Woher der Leistenschmerz genau kommt und wie er diagnostiziert wird, dazu gibt es einen Workshop mit Dr.med. Andreas Koch, Facharzt für Chirurgie/Viszeralchirurgie aus Cottbus auf dem 13. Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie.

Gerade bei Fußballspielern, die im Laufschritt tretende und drehende Bewegungen ausführen, mit abrupten Richtungswechseln und kombiniert mit kraftvollem Schießen des Balles, ist der akut einsetzende Leistenschmerz häufig zu beobachten. Bei Mannschaftssportarten wie Rugby, Football, Eis- und Feldhockey ist vermehrt ein durch Leistenschmerz bedingter Ausfall der Spieler zu verzeichnen. Aber auch Tennisspieler und Marathonläufer sind durch ihre besondere Belastung nicht selten betroffen. Bereits beim einfachen Joggen konnte eine Belastung des Hüftgelenkes mit dem 8-Fachen des eigenen Körpergewichts nachgewiesen werden, was sich unter sportlichen Wettkampfbedingungen weiter erhöht.

Männer sind aufgrund ihrer Beckenkonfiguration häufiger von Leistenschmerzen betroffen, als Frauen. Und auch im Freizeitsport treten Leistenschmerzen durchaus auf, wenn sie sich bei den Profisportlern jedoch durchaus häufiger zeigen.

Trotz der Häufigkeit von Leistenschmerzen bei Sportlern zeigt sich nach wie vor eine große diagnostische Unsicherheit. Es fehlen klare Begriffsdefinitionen, sodass eine Vermengung von Diagnosen wie weiche Leiste, Sportlerleiste, Osteitis pubis, Pubalgia athletica etc. überwiegt.

Die breite Schwankung der Häufigkeit in der Diagnosestellung einer weichen Leiste bei Sportlern mit Leistenschmerzen (zwischen 2 und 50 Prozent!) spiegelt die diagnostische Unsicherheit wider.

Dabei ist die klare Differenzierung der zugrundeliegenden Pathologie entscheidend, um unnötige Operationen zu vermeiden, dauerhaften Schäden vorzubeugen und den Patienten einer zielgerichteten Therapie zuzuführen.

Die diagnostische Abklärung von Sportlern mit Leistenschmerzen zeigt meist einen typischen Verlauf. Vor allem bei akut einsetzenden Beschwerden wird zunächst der betreuende Sportmediziner oder Sportorthopäde aufgesucht. Eine entsprechend sorgfältige Abklärung fachspezifischer Ursachen ist entscheidend. Zuerst erfolgt eine klinische Untersuchung und die entsprechende Bildgebung, als Erstes Ultraschall. Dies ermöglicht den Nachweis bzw. den Ausschluss knöcherner und gelenkbedingter Schmerzursachen. Dabei ist eine fachübergreifende Konsultation hinsichtlich der oft diffizilen Differenzialdiagnostik des Leistenschmerzes sinnvoll und hilfreich.

Eine multidisziplinäre Abklärung ermöglicht bei unklaren Schmerzursachen eine rasche Diagnosestellung und Einleitung einer gezielten Therapie. Die primäre Aufgabe des Orthopäden liegt darin, muskuloskelettale Ursachen zu erkennen bzw. auszuschließen. Dabei ist häufig eine weiterführende Diagnostik (CT/MRT) notwendig, da viele orthopädische Ursachen von Leistenschmerzen erst durch eine gezielte – auch apparative – Diagnostik zu verifizieren sind. Dies ist insbesondere von Bedeutung, da eine -immer noch häufig übersehene – präarthrotische Deformität der Hüfte wie das femoroacetabuläre Impingement zu einer irreversiblen Gelenkschädigung führen kann.

Die trinationale (Deutschland, Österreich, Schweiz) Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) ist der größte europäische Zusammenschluss von Sportorthopäden und Sporttraumatologen. Sie ist erster Ansprechpartner in der Versorgung von Sportverletzungen und Garant für Qualität in der sporttraumatologischen Versorgung. Ihr Ziel ist es, das Verständnis von sportlicher Belastung und Verletzungen zu verbessern, um die muskuloskelettale Funktion und Lebensqualität zu erhalten. Dafür fördert die GOTS die Aus-und Weiterbildung, die Forschung sowie den internationalen Austausch unter sportorthopädisch und sporttraumatologisch tätigen Medizinern und Berufsgruppen angrenzender Fachgebiete.

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Ausgekugelte Schulter – OP oder konservative Therapie?

13. Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie (ZKOS)

Ausgekugelte Schulter - OP oder konservative Therapie?

Eine ungünstige Bewegung mit extremer Krafteinwirkung, ein Sturz oder gegnerischer Kontakt im Sport und schon ist es passiert: die Schulter ist ausgekugelt. Bei einer Luxation springt ruckartig ein Knochen aus dem Gelenk. Im Schultergelenk kommt es dann zu starken Schmerzen und Bluterguss-Bildung. Die Schulter lässt sich nicht mehr bewegen. In der Regel trifft dieses Phänomen junge, aktive Patienten, die schnell zurück in ihren Beruf und auch in ihren Sport wollen. Ob eine Therapie der luxierten Schulter operativ oder konservativ besser ist und von welchen Faktoren dies abhängt – darüber referiert Prof. Dr. Sebastian Siebenlist, Sektionsleiter und Chefarzt der Sportorthopädie, TU München, auf dem 13. Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie (ZKOS).

Am häufigsten betroffen von einer ausgekugelten Schulter sind Patienten zwischen 20 und 35 Jahren, zum Teil auch jünger, häufig Männer. Die Verletzungen entstehen bei ihnen meist in den Wurfsportarten, wie beispielsweise Handball, Basketball, Volleyball oder in den Vollkontakt-Sportarten, wie Football, Rugby, Judo oder Eishockey.

Eine zweite Gruppe, die häufig betroffen ist, sind die über 70Jährigen. Hier wird meist durch häusliche Stürze ein Riss der – in die Jahre gekommenen – Rotatorenmanschette (Gruppe von Muskel- und Sehnensträngen unter dem Schulterdach) ausgelöst.
„Bei den jungen Patienten ist die Erst-Luxation meist weichteilig, das heißt Gelenklippe und Kapsel reißen ab. Der Oberarmkopf hat somit keinen Halt mehr auf der Schultergelenkpfanne und rutscht dann wie ein Ball nach vorne oder hinten“, erklärt Prof. Siebenlist.

Das Wort Erst-Luxation lässt nicht Gutes ahnen. Und tatsächlich: Studien zufolge haben unter 30Jährige eine Rezidivrate (wiederholte Auskugelung) von bis zu 50 Prozent, bis zu einem Alter von 18 Jahren liegt sie sogar bei bis zu 75 Prozent. Siebenlist: „Das Widerauftreten der Luxation hat eine hohe Wahrscheinlichkeit, besonders bei den „high-impact“ (Kontakt)-Sportarten. Je nach Alter, Anspruch an das Gelenk und Morphologie der Verletzung richtet sich dann die Indikation zur OP. Bei den jungen, aktiven Menschen bringt eine OP sehr gute mittelfristige bis langfristige Ergebnisse.“

Bei stärkeren Verletzungen, wenn etwa durch einen gegnerischen Anprall an der Gelenkpfanne auch ein Stück Knochen mit absplittert, sind zur Diagnose CT und MRT unerlässlich. Wird der Defekt nicht operiert, reibt sich mit der Zeit der Knochen ab, die Auflageflächen werden immer kleiner, zunehmend fehlt dann die knöcherne Führung, so Siebenlist.

Eine konservative Therapie kommt heutzutage nur noch bei geringen, weichteiligen Defekten infrage und – wenn der Patient fast ausschließlich am Schreibtisch sitzt und auch sonst im Alltag oder Sport einen sehr niedrigen funktionellen Anspruch an sein Schultergelenk hat.

Primär wird nach Luxation das Gelenk unter einer Schmerzsedierung erst einmal eingerenkt. Eine Operation erfolgt dann fast ausschließlich arthroskopisch, also minimalinvasiv über kleinste Schnitte.

Die Ausfallzeit hinterher beträgt in der Regel mind. drei Monate im Minimum, egal, ob Freizeit- oder Profisportler. Das Gelenk braucht Zeit zur Regeneration.

Zur PM (https://www.gots.org/blog/category/pressemitteilungen/)

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Knick-Platt-Füße bei Kindern – Operieren, konservativ behandeln oder einfach nur ignorieren?

ZKOS / Sportmedizin

Knick-Platt-Füße bei Kindern - Operieren, konservativ behandeln oder einfach nur ignorieren?

Mindestens 30 bis 40 Prozent aller Kinder haben in sehr jungen Jahren Knick-Platt-Füße. Dies liegt am Wachstum der unteren Extremitäten und ist bis zu einem Aller von ca. 6 Jahren normal. Später erfolgt ein spontaner Ausgleich. Wann Knick-Platt-Füße nicht mehr „normal“ sind, wie man das diagnostiziert und was dann zu tun ist – darüber referiert PD Dr. med. Renee Andrea Fuhrmann, Rhön Klinikum Bad Neustadt auf dem 13. Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie.

„Es ist schwierig, die Kinder herauszufischen, wo eine Behandlung wirklich nötig ist“, so Renee Fuhrmann. Aber bis zum 14. Lebensjahr muss man das herausfinden, im Optimum zwischen dem 10. und 12. Lebensjahr.

Häufig sind es die Mütter oder Großmütter, denen etwas am veränderten Gehen ihrer Kinder und Enkel auffällt. Oft ist es eine Art „Charlie-Chaplin-Gang“ mit sehr stark nach außen gedrehten Füßen.

Eine klinische Untersuchung mit speziellen Tests bringt meist schon Licht ins Dunkel. Die Kinder müssen auf Zehenspitzen gehend von hinten betrachtet werden. Dann schätzt der Facharzt ein, ob die Muskulatur in der Lage ist, die Fehlstellung auszugleichen.

Ist dies nicht der Fall, müssen die jungen Patienten zunächst in der Physiotherapie genau diese Muskeln trainieren. Allerdings haben Kinder häufig keine Lust, das lange zu machen.
Als nächster Schritt eignen sich propriozeptive Einlagen. Fuhrmann: „Das sind die Einlagen mir den vielen kleinen Knubbeln. Durch eine Stimulation an den richtigen Stellen wird auch dadurch angeregt, dass sich die Muskulatur wieder richtig aufbaut. Auch hilft den Ärzten hier ein Kontroll-Foto der Eltern, je von hinten und von vorn. Nach einem Jahr gibt“s eine erneute Kontroll-Untersuchung.

Bevor das Wachstum der Kinder in die Schlussphase geht (Mädchen ab ca. 10, Jungen mit 12 Jahren), die Deformität zunimmt und ggf. sehr schmerzhaft ist, kann eine Operation in Betracht gezogen werden. Über einen kleinen Schnitt kann ein Platzhalter (alternativ eine Schraube) am äußeren Fuß eingebracht werden, womit das Abkippen des Fußes in den Knickfuß vermieden wird.

Werden Knick-Plattfüße, nicht erkannt und behandelt, kann es irgendwann zu extremen Schmerzen und aufwändigen knöchernen Korrekturen kommen.

Fazit: Ein sehr auffälliger kindlicher Knick-Plattfuß muss beobachtet, kontrolliert, bei Bedarf behandelt und darf keineswegs ignoriert werden.

ZKOS Pressemitteilung (https://www.gots.org/blog/2022/07/20/knick-platt-fuesse-bei-kindern-operieren-konservativ-behandeln-oder-einfach-nur-ignorieren-pm-juli-2022/)

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Trainingsanpassung zur Prävention vor Überlastung und Verletzung / GOTS / Sportmedizin

Trainingsanpassung zur Prävention vor Überlastung und Verletzung  / GOTS / Sportmedizin

Viele Freizeit- und Profisportler haben mit überlastungsbedingten Sportverletzungen an der oberen und unteren Extremität zu kämpfen. Durch sogenannte Mikrotraumen entstehen zum Beispiel Tendinopathien oder auch Stressreaktionen und -frakturen . Ob und wie man herausfinden kann, welche Überlastungen individuell durch welche Trainingsbelastungen entstehen, dazu referiert Prof. Dr. rer. nat. Matthias W. Hoppe, Leiter der Professur für Bewegungs- und Trainingswissenschaft an der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig, auf dem GOTS-Kongress am 19. und 20. Mai in Berlin.

Es ist heute bereits möglich, die Trainingsbelastung (in „real-time“) zu quantifizieren und dann in Modelle zu überführen, die erste Ansätze dafür liefern, wie das Training präventiv angepasst werden kann.

Hoppe: „Der Trainingsreiz wird dazu unterteilt in den sog. „external und internal load“. Dies ist so wichtig, weil bei gleicher „äußerer-mechanischer“ Trainingsbelastung, die „innere-physiologisch-biomechanische Beanspruchung zum Teil sehr individuell in Abhängigkeit von den körperlichen Voraussetzungen ist, was im Rahmen der Rehabilitation und Prävention von Sportverletzungen berücksichtigt werden muss.“

So kann auf externaler Ebene zum Beispiel ein Monitoring per GPS erfolgen, während auf internaler Ebene auf die Herzfrequenz, Keratinkinase-Aktivität, Laktat-Konzentration und das subjektive Empfinden zurückgegriffen werden kann. Neuerdings werden auch gewebsspezifische molekulargenetische Biomarker (micro-RNAs) herangezogen.

Im Modell des „Acut to chronic work load ratio“ (ACWR) können beide Komponenten, die innere und äußere, miteinander verknüpft werden und zur Trainingssteuerung dienen. Erste Übersichtsarbeiten dazu zeigen interessante Ergebnisse – auch zur Prävention von überlastungsbedingten Sportverletzungen.

Diese Art des Monitorings bzw. Steuerung des Trainings ist vor allem für Aktive in den Spielsportarten, wie zum Beispiel Fußball, Handball, Basketball interessant. Viele Richtungswechsel sorgen hier für besonders hohe Belastungen und Beanspruchungen des Bewegungsapparates.

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Kindliche Sportverletzungen: wann Kinder mit dem Sport pausieren sollten

GOTS Sportmedizin

Kindliche Sportverletzungen: wann Kinder mit dem Sport pausieren sollten

Kinder verletzen sich im Sport anders als Erwachsene. In den verschiedenen Phasen des Heranwachsens sind Knochen, Muskeln, Sehnen anders belastbar. Der Stoffwechsel ändert sich in dieser Zeit ständig. Welches die häufigsten kindlichen Sportverletzungen sind, wie sie entstehen, wie sie behandelt werden und wie vorgebeugt werden kann – darüber berichtet Prof. Dr. med. Holger Schmitt, Chefarzt im Deutschen Gelenkzentrum Heidelberg (ATOS Klinik Heidelberg) auf dem 37. GOTS Kongress im Mai in Berlin.

Die Belastung des kindlichen wachsenden Bewegungsapparates – je nach Sportart – muss in den unterschiedlichen Wachstumsphasen unbedingt berücksichtigt werden. „Denn der Knochen wächst und die Strukturen, zum Beispiel Sehnen und Bänder, hinken hinterher“, so Prof. Schmitt. Das kann zum Beispiel zu Sehnenproblemen mit Entzündungsreaktionen führen. In diesem Fall muss die Belastung sofort wieder zurückgeschraubt werden. Auch Haltungsschäden und Wirbelsäulenerkrankungen, wie zum Beispiel die Skoliose, haben einen Einfluss darauf, welchen Sport Kinder und Jugendliche ausüben können, welche Risiken sie haben, wann sie Sport machen und wann besser nicht.

Schmitt: „Grundsätzlich gilt: Sport und Bewegung sind äußerst wichtig. Nur bei Schmerz sollte man Kinder sofort pausieren lassen, bis Untersuchungen die Ursache gefunden haben. Häufig liegt es an Rumpf- und Kraftproblemen, dass nicht genug stabilisiert werden kann. Das lässt sich durch Pausen und richtiges aufbauendes Training schnell beheben.“

Im Grundschulalter stehen bei Kindern knöcherne Verletzungen im Vordergrund. Stürze beim Spielen verursachen meist Knochenbrüche an Hand- oder Sprunggelenk. Ab ca. 14 Jahren gibt es eher Probleme an der Apophyse, der Wachstumsfuge der Knochen, vor allem in den Lauf- und Sprungsportarten. Hier kommt es am häufigsten zum sogenannten „Morbus Schlatter“ im Kniegelenk. Die Entzündung von Knochen und Knorpel am Schienbeinkopf wird oft durch Überbeanspruchung des Beins verursacht. Schmerzen und Schwellung sind die Folge. Vier Wochen Sport-Pause können schon hilfreich sein.

Sind die Wachstumsfugen geschlossen, bei Mädchen ab 14/15, bei Jungen ab 16/17 Jahren, treten Bänderverletzungen in den Vordergrund. Gerade Mädchen in Stop and Go-Sportarten sind häufig von Kreuzbandverletzungen am Knie betroffen.

Wenn Kinder mit Leistungssport beginnen, ist immer ein gründlicher Check bei Kinderärzten UND Sportmedizinern zu empfehlen. Risiken müssen abgeschätzt und ein dosierter Trainingsaufbau angegangen werden. Auch auf dem Kongress geht es unter anderem um den chronischen Einfluss des Leistungssports auf die Wachstumsfuge bei Kindern. Die Mediziner besprechen wichtige Fälle aus der Kindersportorthopädie – wie zum Beispiel den Fall eines Mädchens aus dem Eiskunstlauf, welches nach dem Verschluss der Wachstumsfuge plötzlich ein krummes Bein bekam.

Wichtig ist den Experten der GOTS, dass Sport regelmäßig, altersgerecht und mit durchdachtem Training ausgeübt wird. Schmitt: „Ich würde mir wünschen, dass der Schulsport wieder mehr hochgefahren und nicht als lästiges Anhängsel in der Ausbildung betrachtet wird. Denn besonders hier können Kinder den richtigen Umgang mit dem Sport und die Prävention vor Verletzungen erlernen.“

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Medizintechniker bitte in den OP!

Einschnitte – Einblicke Online-Workshop: „Orthopädie – Chirurgie – Reha-Technologie“

Medizintechniker bitte in den OP!

Einschnitte – Einblicke: Das Team des Online-Workshops in der Klinischen Anatomie in Tübingen (Bildquelle: Michael Latz/BioRegio STERN)

(Stuttgart/Tübingen) – Die aktuelle Veranstaltung der Workshop-Reihe „Einschnitte – Einblicke“ wurde Ende Januar 2022 erneut per Live-Stream aus dem OP der Klinischen Anatomie in Tübingen übertragen. Am anatomischen Präparat veranschaulichten leitende Ärzte verschiedener Fachrichtungen den Medical Need, diesmal mit dem Schwerpunktthema „Orthopädie – Chirurgie – Reha-Technologie“. Der einstündige Workshop bot den teilnehmenden Entwicklern aus Medizintechnikunternehmen wieder spannende Einblicke und machte neugierig auf die Hauptveranstaltung, die im Juni wieder vor Ort stattfinden wird.

Der Workshop war wie immer ausgesprochen hochkarätig besetzt: „Hausherr“ Prof. Dr. Bernhard Hirt, Ärztlicher Direktor des Instituts für Klinische Anatomie und Zellanalytik, moderierte die Diskussionsrunde vor Ort, an der sich Prof. Dr. Tina Histing, Ärztliche Direktorin der BG Klinik Tübingen, Prof. Dr. Philip Kasten, Leiter des Orthopädisch Chirurgischen Centrums Tübingen und Prof. Dr. Andreas Nieß, Ärztlicher Direktor der Abteilung für Sportmedizin, Universitätsklinikum Tübingen, beteiligten. Zugeschaltet via Videokonferenz war Dr. Jörg Richter, Ärztlicher Direktor des Zentrums für Sportorthopädie und spezielle Gelenkchirurgie in der Orthopädischen Klinik Markgröningen. Im OP der Anatomie stand der stellvertretende Ärztliche Direktor der BG Klinik Tübingen, PD Dr. Andreas Badke, und demonstrierte eine Wirbelfraktur, die mit Schrauben stabilisiert werden sollte. Dafür wurde der Situs, also das Operationsfeld, mit Sperrern freigehalten. Diese Sperrer quetschen die Muskulatur über zwei bis drei Stunden während einer Wirbelsäulen-OP so ab, dass Gewebe zerstört werden kann. Gesucht wird also ein intelligentes System, das rechtzeitig anzeigt, wann die Sperrer gelockert werden müssen, um die Blutzufuhr wieder zu ermöglichen – ohne unnötig lange die eigentliche OP unterbrechen zu müssen. Nur einer von mehreren Medical Needs, die in dem einstündigen Workshop zur Sprache kamen.

„Wir wollen den Teilnehmern nicht zeigen, wie gut wir sind,“ erklärte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Vereins zur Förderung der Biotechnologie und Medizintechnik e. V. Prof. Dr. Arnulf Stenzl zur Begrüßung. „Wir wollen mit ihnen gemeinsam Lösungen finden, um besser zu werden“, erklärte der Ärztliche Direktor der Klinik für Urologie und Direktor des Interuniversitären Zentrums für Medizinische Technologien Stuttgart-Tübingen (IZST) der Universitäten Tübingen und Stuttgart. Die Teilnehmer, überwiegend Entwickler aus Medizintechnikunternehmen, konnten daher wieder, wenn auch pandemiebedingt nur am Bildschirm, live dabei sein, als die Mediziner ihre alltäglichen Herausforderungen beschrieben. Denn auch in einem modernen OP-Saal, ausgestattet mit Hightech-Equipment, lässt sich immer noch überraschend viel verbessern.

Mitveranstalter Dr. Klaus Eichenberg von der BioRegio STERN Management GmbH (https://www.bioregio-stern.de/de) ermunterte daher die Teilnehmer: „Es ist wichtig, dass Sie als Entwickler die OP-Säle besuchen und Operationen erleben. Insbesondere kleine Unternehmen tun sich manchmal schwer, den richtigen Zugang zu finden. Wir laden Sie ein und werden mit Ihnen gemeinsam sicher die richtige Einsatzstelle finden.“ Spätestens beim nächsten Workshop „Einschnitte – Einblicke“, der am 29. Juni 2022 vor Ort im Institut für Klinische Anatomie und Zellanalytik in Tübingen stattfinden wird, lohnt es sich, wieder dabei zu sein.

Die Workshop-Reihe wird veranstaltet vom Interuniversitären Zentrum für Medizinische Technologien Stuttgart – Tübingen (IZST) der Universitäten Tübingen und Stuttgart, der BioRegio STERN Management GmbH und dem Verein zur Förderung der Biotechnologie und Medizintechnik e. V.

Über die BioRegio STERN Management GmbH:
Die BioRegio STERN Management GmbH ist Wirtschaftsentwickler für die Life-Sciences-Branche. Sie fördert im öffentlichen Auftrag Innovationen und Start-ups und trägt so zur Stärkung des Standorts bei. In den Regionen Stuttgart und Neckar-Alb mit den Städten Tübingen und Reutlingen ist sie die zentrale Anlaufstelle für Gründer und Unternehmer.
Die BioRegion STERN zählt zu den großen und erfolgreichen BioRegionen in Deutschland. Alleinstellungsmerkmale sind die bundesweit einzigartige Mischung aus Biotechnologie- und Medizintechnikunternehmen sowie die regionalen Cluster der Automatisierungstechnik, des Maschinen- und Anlagenbaus.

Firmenkontakt
BioRegio STERN Management GmbH
Dr. Klaus Eichenberg
Friedrichstraße 10
70174 Stuttgart
0711-870 354 0
info@bioregio-stern.de
http://www.bioregio-stern.de

Pressekontakt
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Orthopädische Klinik in Düsseldorf führt Virtual Reality für Schulter-Operationen ein

Technische Revolution im OP

Orthopädische Klinik in Düsseldorf führt Virtual Reality für Schulter-Operationen ein

In der Orthopädischen Praxisklinik Neuss Düsseldorf (OPND) hat die Zukunft der Schulteroperationen unter Nutzung der Virtual Reality begonnen. Was bisher aus der 3dimensionalen Animation von Computerspielen bekannt ist, führt nun auch im OP zu einer technischen Revolution. Schulterspezialist Prof. Dr. Dominik Seybold hat dieses Verfahren mitentwickelt und jetzt erstmalig in Düsseldorf erfolgreich angewendet.

Schulteroperationen sind ein Schwerpunkt der OPND. Über eintausend Mal im Jahr führen die Spezialisten Operationen an der Schulter an den zwei Standorten in Neuss und Düsseldorf durch. Der Einsatz einer Schulterprothese ist eine besonders komplizierte Operation und erfordert viel Erfahrung. Ob die Prothese nachher gut funktioniert, hängt vor allem von dem perfekten Sitz der Prothesenbestandteile (Pfanne und Schaft) im Schultergelenk ab. Um die Platzierung der Prothese optimal zu planen und auszuführen, greift der Chirurg auf modernste Computertechnik zurück.

Zuerst wird eine Computertomographie der Schulter angefertigt. Per speziellen Software wird dann die optimale Positionierung der Prothesenkomponenten an die individuelle Anatomie des Patienten vorgenommen. Der Operateur kann also jeden Schritt der Operation vorweg planen und durchspielen.

In der eigentlichen Operation wird das Bild dieser dreidimensionalen, virtuellen Planung über eine spezielle Brille und weitere Monitore dem Operateur zur Verfügung gestellt. Im nächsten Schritt müssen die virtuelle Planung und der Patient zusammengebracht werden. Hierzu werden mit einem speziellen Taster nach Eröffnung der Schulter die Knochenoberflächen abgefahren und eingelesen. Die Knochengeometrie des Patienten ist nun also mit der Geometrie aus der Computertomographie gekoppelt. In einem letzten Schritt werden auch die Instrumente, die der Operateur führt, mit einem Fühler versehen und somit für den Computer erkennbar. In der VR-Brille, die Prof. Seybold trägt, werden alle diese Informationen zu einem 3-dimensionalen Gesamtbild in Echtzeit zusammengeführt.
Der Chirurg kann so bis auf den Millimeter genau erkennen, dass die kritischen OP-Schritte der Knochenfräsung und Prothesenplatzierung exakt mit der virtuellen Planung übereinstimmen.

OPND – Arzt Prof. Seybold sieht in diesem modernen Verfahren eine ideale Symbiose aus der Erfahrung des Chirurgen und der Präzision der Computerdaten. „Auch wenn die Kosten für diese Technik aktuell noch sehr hoch sind: ich bin mir sicher, dass diesen Techniken die Zukunft in der Schulterchirurgie gehört“, so Prof. Seybold. Die nächsten Operationen mit Virtual Reality in der OPND an der Plange Mühle sind schon geplant.

Zur OPND (https://opnd.de/news/allgemein/)

Die OPND in Neuss und Düsseldorf ist ein Kompetenzzentrum für Gelenkchirurgie an zwei Standorten. Unser Schwerpunkt liegt auf orthopädischen und unfallchirurgischen Operationen. Die Spezialisten der OPND führen Operationen an Schulter, Ellenbogen, Hüfte, Knie, Sprunggelenk und Fuß durch.

Kontakt
Medizinisches Versorgungszentrum OPND
Ralf Müller-Rath
Breite Strasse 96
41460 Neuss
02131-27 45 31
info@opnd-neuss.de
https://opnd.de/

ergoloc macht Schluss mit Rückenschmerzen

In der Schwangerschaft, beim Sport und bei alltäglichen Belastungen kann die Orthese von Spektramed sehr gute Hilfe und Linderung bieten.

ergoloc macht Schluss mit Rückenschmerzen

Die Orthese ergoloc von Spektramed hilft bei ISG-bedingten Rückenschmerzen. (Bildquelle: Spektramed GmbH)

Aktuelle Studien belegen: Ein Drittel der Rückenschmerzen, die durch alltägliche Belastungen hervorgerufen werden, haben ihre Ursache nicht im Bereich der Lendenwirbelsäule, sondern kommen von der Verbindung zum Becken, dem Iliosakralgelenk. Besonders Schwangere und Sportler, aber auch Menschen, die während der Arbeit lange sitzen oder stehen müssen, zählen zu den Betroffenen. Im Vergleich mit orthopädischen Hilfsmitteln wie Bandagen oder elastischen Orthesen geht „ergoloc“ von Spektramed einen Schritt weiter: Die unelastische Orthese erreicht mehr Festigkeit und höhere Kompression und lässt sich angenehm anlegen und tragen, auch beim Sport und sogar während der Schlafphase. Spektramed als Spezialist für medizinische Qualität für den Alltag hat bereits zehntausende Patientinnen und Patienten mit ergoloc ausgestattet und dabei sehr gute Erfahrungen gemacht: Operationen am Iliosakralgelenk (ISG) werden meist überflüssig, die Therapie mit Orthesen ist oft am sinnvollsten.

„ergoloc hat sich seit vielen Jahren tausendfach bewährt und den Betroffenen nachweislich mindestens eine deutliche Linderung gebracht, bis hin zur völligen Schmerzfreiheit“, erklärt Geschäftsführer Bernd Schreinemacher nicht ohne Stolz. Spektramed mit Sitz im nordrhein-westfälischen Wegberg bei Mönchengladbach hat sich als Hersteller von Orthesen auf Lösungen im Bereich der Wirbelsäule spezialisiert.

„Der Gurt sitzt fest und sicher, lässt sich stufenlos einstellen und ohne große Kraftanstrengung verschließen“, erklärt Qualitätsmanager Lukas de Hond die Stärken der Orthese. „Wir haben sie mit klarem Fokus auf Bewegung und belastende Tätigkeiten konzipiert, damit sie zu einem ganz normalen täglichen Begleiter wird, den man schnell nicht mehr wahrnimmt.“ Außerdem könne man die sogenannten Trochanterpelotten individuell anpassen, was besonders bei Beschwerden an der Symphyse ein wichtiger Punkt sei.

Ursachen für ISG-bedingte Rückenschmerzen sind lange bekannt

Schon seit 2002, als sich Forscher auf die Suche nach der Ursache von ISG-bedingten Rückenschmerzen machten, steht fest: Die Beschwerden entstehen durch eine erhöhte, teilweise auch einseitige Beweglichkeit der Iliosakralgelenke im hinteren knöchernen Beckenbereich. Diese vermehrte Beweglichkeit kann durch eine Beckenorthese nachweislich reduziert werden, so dass die Schmerzen zurückgehen. Schreinemacher zieht einen Vergleich: „Das Becken ist die Basis der Wirbelsäule, sozusagen das Fundament, und ohne Stabilität im Fundament gibt es kein stabiles Haus.“

ergoloc unterstützt die natürliche Körperhaltung und bietet einen hohen Tragekomfort ohne Bewegungseinschränkung – sei es bei Überbeanspruchung oder Fehlhaltung, körperlicher Belastung, sportlicher Aktivität oder durch hormonelle Umstellung und Belastung während der Schwangerschaft. So wird die Wegberger Orthese seit Jahren von Hebammen empfohlen, wenn es zu Beschwerden an der Symphyse kommt, die die Schambeinäste auf der Vorderseite des Beckens verbindet. Dieses „unechte“ Gelenk kann während der Schwangerschaft auflockern und starke Schmerzen auslösen, die bis in die Beine ausstrahlen.

Lokalisierung des Schmerzes unbedingt Fachleuten überlassen

„Wichtig ist auf jeden Fall, dass man Schmerzen nicht als selbstverständlich oder normal betrachten und nicht die eigene Mobilität dadurch einschränken lassen sollte“, stellt Bernd Schreinemacher klar. Eine Kompression des Beckens von außen könne die Beschwerden in vielen Fällen lindern. „Sprechen Sie das Problem offen an, auch weil es eine große Herausforderung sein kann, die Ursache des Schmerzes genau zu lokalisieren.“

Die Abklärung durch einen Facharzt / eine Fachärztin oder erfahrene Physiotherapeut*innen oder Osteopath*innen sei der nächste Schritt hin zu einer gesicherten Diagnose. „In jedem Fall ist zunächst zu einer konservativen Behandlung zu raten, denn häufig können Beschwerden mit einfachsten Maßnahmen gelindert werden. Zudem wird der sogenannte multimodale Therapieansatz mit orthetischer Versorgung durch die europäische Leitlinie empfohlen.“

Unter www.ergoloc.de (https://www.ergoloc.de/) hat Spektramed eine Webseite eingerichtet, die über die Vorteile und den vielfältigen Einsatz der ergoloc-Orthese informiert – sei es in der Schwangerschaft, bei sportlichen oder allgemein belastenden Tätigkeiten. Verschiedene Videos erklären die Funktionsweise und das einfache Anlegen je nach Einsatzbereich.

Die Spektramed GmbH mit Sitz in Wegberg bei Mönchengladbach hat sich als Hersteller von Orthesen auf Lösungen im Bereich der Wirbelsäule spezialisiert und steht für Qualität, Zuverlässigkeit und Innovation. Die orthopädischen Hilfsmittel des inhabergeführten Unternehmens stabilisieren und entlasten Gelenke, Muskeln und Knochen und orientieren sich an modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dabei erfordern die sich ständig ändernden Anforderungen des Gesundheitsmarktes ein hohes Maß an Flexibilität. Spektramed stellt sich dieser Herausforderung.

Kontakt
Spektramed GmbH
Bernd Schreinemacher
Prämienstraße 96
41844 Wegberg
02434 / 99 33 414
02434 / 99 33 420
info@spektramed.de
https://spektramed.de/

Wenn die Achillessehne reißt!

Wie eine frühfunktionelle Behandlung bei Sportverletzungen helfen kann

Wenn die Achillessehne reißt!

Der Vario Stabil Therapieschuh von Orthotech

Der Schmerz ist stechend und heftig. Oft folgt eine Schwellung, dann ein Bluterguss, „normales“ Gehen ist nicht mehr möglich. Die Achillessehnenruptur, der Riss der Achillessehne, tritt oft durch eine plötzliche Überlastung beim Sport auf, dabei kann es Leistungs- und Hobbysportler gleichermaßen treffen. Der Achillessehnenriss ist eine häufig vorkommende Sportverletzung, die auch zu chronischen Schmerzen führen kann. Umso wichtiger die erfolgreiche Behandlung, hier gewinnt der frühfunktionelle Ansatz zunehmend an Bedeutung.

Ein Blick auf die Achillessehne
Sehnen verbinden Muskeln mit den Knochen und helfen bei der aktiven Bewegung der Gelenke. Die Achillessehne ist die größte Sehne des Körpers und schließt die Wadenmuskulatur an das Fersenbein an. Dynamische Sportarten und Bewegungen wie Sprünge setzen die Achillessehne einer hohen Belastung aus. Während bei einer Zerrung Sehnen überdehnt werden, bedeutet der Achillessehnenriss eine vollständige Durchtrennung der Sehne.

Neben einer einzigen Bewegung, die bereits solch verheerende Folgen für die Achillessehne haben kann, ist in vielen Fällen das Gewebe beispielsweise durch Diabetes oder Verschleiß bereits vorgeschädigt. Aber auch Stöße und Schläge können eine Achillessehnenruptur bewirken.

Wie erkennt und behandelt man einen Achillessehnenriss?
Nach dem Unfall ertastet der erfahrene Arzt eine Delle im Verlauf der Achillessehne. Funktionsausfälle sind ein klares Indiz für die Verletzung, der Patient kann beispielsweise keinen Einbein-Zehenstand auf der betroffenen Seite ausführen, weiterhin funktioniert der Achillessehnenreflex nicht mehr. Der Arzt wird ferner den sogenannten Thompson-Test (wenn man in die Wade kneift, bewegt sich der Fuß im Sprunggelenk nicht) und bei Bedarf eine Ultraschalluntersuchung und im Zweifel eine MRT durchführen. Eine Röntgenuntersuchung kann seltene knöcherne Ausrissverletzungen zeigen.

Entsprechend ihrer Anatomie können Verletzungen folgende Bereiche betreffen:
-Übergangsbereich von Muskel und Sehne (proximaler Bereich)
-Freier Verlauf der Sehne (mittlerer Bereich): die häufigste Verletzungsform circa drei bis sechs Zentimeter von der Ansatzstelle entfernt
-Ansatzbereich (distaler Bereich) am Fersenbein (Kalkaneus), meist mit knöchernem Ausriss am Fersenbein.
Mit Ausnahme von Leistungssportlern, bei denen Achillessehnenrisse häufig operiert werden, erfolgt die Behandlung dieser Verletzungen mittlerweile oft konservativ. Dies gilt auch bei chronischen Überlastungs- und Schmerzprobleme der Achillessehne. Dabei haben sich die funktionelle Therapie und die frühfunktionelle postoperative Therapie zunehmend durchgesetzt.

Frühfunktionell? Eine Frage des Schuhs!
Die Zeiten, in denen der Patient bei einer Achillessehnenruptur über einen längeren Zeitraum hinweg einen Gips tragen musste, sind vorbei. Und zwar nicht nur, weil er eine beschwerliche und unangenehme Ruhigstellung allenfalls nur noch über wenige Tage akzeptieren würde, sondern vor allem auch wegen der Gefahr von auftretenden Immobilisationsschäden bei längeren Gipsbehandlungen.

Diverse Studien zeigen eindeutig: Die funktionelle bzw. frühfunktionelle Therapie und Nachbehandlung ist u.a. wegen der früher wieder hergestellten Mobilität der konventionellen Gipsversorgung überlegen.

Grundsätzlich gilt bei der frühfunktionellen Behandlungsmethode, dass die Belastung der Sehne jeweils der momentanen Belastbarkeit angepasst wird. Dabei empfiehlt es sich auf jeden Fall, die jeweiligen Therapiearten zuvor mit dem behandelnden Arzt und Orthopädie-Schuhtechniker zu besprechen, um die Vorteile des Konzeptes, vor allem der erheblich verkürzten Mobilitätseinschränkung, in Anspruch nehmen zu können.

Entscheidend für die Behandlung ist der eigens entwickelte Therapieschuh, der früh kontrollierte Bewegungen und Belastungen ermöglicht, die trotzdem den Heilungsprozess ermöglichen. Kunststoffschienen in den Stiefelschächten verhindern zu viel Bewegung.

Im sogenannten Stabil-Schuh mit Vollbelastung der Extremität wird die funktionelle Beanspruchung für die Sehnenheilung umgesetzt. Eine Voraussetzung für eine erfolgreiche konservativ-funktionelle Therapie ist ein vollständiger Kontakt der Sehnenenden in 20-Grad-Beugung im oberen Sprunggelenk (Spitzfußstellung).

Aber auch der Betroffene selber wirkt maßgeblich am Behandlungserfolg mit, Motivation und Kooperation vorausgesetzt. Die Versuchung ist groß, bei nachlassendem Schmerz und zunehmender Mobilität die Beweglichkeit des Sprunggelenks und damit die vermeintliche Heilung der Achillessehne zu testen. Hier heißt es, geduldig zu sein!

Erst nach sechs Wochen sollte der Therapieschuh nachts abgelegt werden, nun erfolgt auch die erste Absatzreduktion um einen Zentimeter. Intensive Bewegungsübungen für das obere Sprunggelenk beginnen erst nach Ablegen des Schuhs nach acht Wochen und werden mit einer Gangschulung kombiniert. Ungeachtet des vollständigen Behandlungsverlaufs ermöglicht es die frühfunktionelle Therapie, dass die Patienten schnell auf Krücken verzichten zu vielen Alltagsaktivitäten zurückkehren können. Gerade für Freiberufler und Selbstständige ist es wichtig, nach zwei bis drei Wochen wieder ihrem Beruf nachgehen zu können.

Weitere Informationen rund um Therapieschuhe des Gautinger Unternehmens Orthotech gibt es unter https://orthotech-gmbh.de/unsere-produkte/therapieschuhe/

VON KLEINEN ANFÄNGEN ZUM KOMPLETTEN THERAPEUTISCHEN SCHUHPROGRAMM
Die Orthotech GmbH ist eine Beratungs- und Vertriebsfirma für orthopädischen Bedarf.

Aus kleinen Anfängen heraus entwickelte sich ein Unternehmen, das vom bequemen Freizeitschuh für die Prophylaxe über den funktionellen Therapieschuh bis zum innovativen Orthopädischen Arbeitssicherheitsschuh Safety Control ein komplettes Schuhprogramm bietet.

Ergänzt wird das Sortiment durch unser spezielles Einlagenprogramm.

Die entwickelten Produkte sind das Ergebnis einer optimalen Zusammenarbeit der Orthotech GmbH mit Orthopäden, Sportmedizinern, Biomechanikern und Orthopädieschuhtechnikern. Diesen Kontakten und unserer jahrelangen Erfahrung verdanken wir unsere Kompetenz.

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Wirbelsäulenverletzungen: was im Reitsport und Zweikampf zu beachten ist

Zeulenrodaer Kongress für Sportorthopädie

Wirbelsäulenverletzungen: was im Reitsport und Zweikampf zu beachten ist

(Bildquelle: Bauerfeind AG)

Reiten und Zweikampf sind zwei beliebte Freizeitsportarten, bei denen Wirbelsäulenverletzungen nicht auszuschließen sind. Die Entstehungsmechanismen dieser Verletzungen sind in den beiden Sportarten völlig verschieden. Während beim Reiten fast immer traumatische Verletzungen durch Unfälle vorkommen, sind es im Kampfsport Dauerschäden durch Mikrotraumen. Beides ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und deshalb Thema auf dem Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie (ZKOS) vom 26. bis 28. August 2021.

Im Reitsport gibt es drei grundsätzlich unterschiedliche Verletzungsmuster: durch den Sturz vom Pferd – solo oder gegen ein Hindernis, durch den Sturz mit dem Pferd – wo häufig ein gewaltiges Gewicht auf den Reiter einwirkt und durch einen Hufschlag bei der Pflege des Pferdes.
„Am häufigsten passiert der Sturz vom Pferd bei Reitern, die das Tier nicht genau genug kennen. Dabei machen 45,6 Prozent der Verletzungen Frakturen der Lenden-Wirbelkörper aus, vor allem des L1. Nur 11,6 Prozent der Verletzungen ereignen sich außerhalb der Lendenwirbelsäule“, sagt Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Direktor der Orthopädischen Klinik, Universitätsmedizin Rostock.

Mittelmeier war selbst jahrelang aktiver Reiter und Karatesportler. Zusammen mit Kollegen hat er lange Zeit Hunderte Verletzungen im Pferdesport untersucht und ausgewertet.

Demnach gibt es beim Reitsport teils auch schwere Verletzungen und Lähmungen. Die meisten Verletzungen sind jedoch weniger schwer. Rund ein Drittel aller Verletzungen passiert gar nicht beim Reiten selbst, sondern bei der Pflege des Pferdes. Über 12 Prozent aller Tritte gehen dabei in die Lendenwirbelsäule.

Zur Vermeidung dieser Verletzungen sollten Trainer eine Einheit von Pferd und Reiter herstellen, Kinder langsam an das Pferd gewöhnen und ihnen das richtige Verhalten beim Umgang mit dem Tier zeigen. Reitschulen sollten versuchen, Reitern häufig dasselbe Pferd zu geben. Eltern müssen beachten, dass Reiten eine Sportart mit einem beweglichen, sensiblen „Sportgerät“ ist.

Mittelmeier: „Kinder müssen sportlich und beweglich sein, am besten vorher zum Voltigieren (Turnen am sich bewegenden Pferd) gehen. Wenn sie später in den Reitsport wechseln, sollten sie mindestens ein- bis dreimal pro Woche reiten.“ Sinnvoll ist es laut Mittelmeier auch, zusätzlich zum Reitsport das richtige Abrollen, z.B. im Judo, zu erlernen.

Verletzungen im Kampfsport entstehen wiederum entweder durch Gegenwirkung oder Aufprall beim Werfen, wie beispielsweise im Judo (ausgekugelte Schultern oder auch HWS-Verletzungen) oder durch das Schlagen, wie bei Karate, Kickboxen oder Taekwondo. Bei Letzteren sind häufig Hände, Füße und Gesicht betroffen. Insgesamt überwiegen im Kampfsport aber die Verschleißerkrankungen durch Mikrotraumen.
Eine hohe Beschleunigung des Beines mit anschließendem Tritt ins Leere ist eine extreme Belastung für die Lendenwirbelsäule. An den kleinen Wirbelgelenken können Überlastungen entstehen. Besonders einseitige wiederholte Übungen können die Wirbelgelenke und Bandscheiben überlasten.

Wer sportlich bis ins Alter bleibt, kann auch trotz jahrelangem Leistungssport in diesen Sportarten eventuelle Schäden (häufig L4/L5/S1) relativ gut kompensieren – mit Physiotherapie, Bandagen und speziellen Übungen.

Zum ZKOS (https://www.zkos.de/)

Die trinationale (Deutschland, Österreich, Schweiz) Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) ist der größte europäische Zusammenschluss von Sportorthopäden und Sporttraumatologen. Sie ist erster Ansprechpartner in der Versorgung von Sportverletzungen und Garant für Qualität in der sporttraumatologischen Versorgung. Ihr Ziel ist es, das Verständnis von sportlicher Belastung und Verletzungen zu verbessern, um die muskuloskelettale Funktion und Lebensqualität zu erhalten. Dafür fördert die GOTS die Aus-und Weiterbildung, die Forschung sowie den internationalen Austausch unter sportorthopädisch und sporttraumatologisch tätigen Medizinern und Berufsgruppen angrenzender Fachgebiete.

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